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Brief an Mitglieder & Einladung zur Tagung

Liebe efas-Mitglieder,

Mit dieser Mail möchten wir Ihnen unseren Mitgliederbrief zukommen lassen und Sie zu unserer Jahrestagung einladen. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und wünschen gutes Lesen!

Mit besten Grüßen aus der Geschäftsstelle,
Josephine Schmidt und Rosa Weaver

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Brief an die Mitglieder 

Neue Impulse für unser Netzwerk

Liebe Mitglieder des Ökonominnen Netzwerks efas,

als Nadja Förtsch, Angela Fiedler und  Friederike Maier im November 1999, auf einer Tagung in Berlin die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts „Geschlechterfragen in den Wirtschaftswissenschaften - eine Zwischenbilanz zu den Entwicklungen in einem Männerberuf und zur Thematisierung von Geschlechteraspekten in Lehre und Forschung“  vorstellten, hätten wir nicht gedacht, dass sich daraus ein Netzwerk entwickeln würde, das jetzt seit fast 25 Jahren besteht und inzwischen 460 Mitglieder in seiner Datenbank hat. So weit voraus haben wir gar nicht gedacht – wir hatten einfach nur festgestellt, dass es unter den Wirtschaftswissenschaftlerinnen an deutschen Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstituten ein Bedürfnis nach Austausch, Vernetzung, Verständigung einerseits und Veränderung, Stärkung und Förderung andererseits gab und immer noch gibt.

Seitdem ist efas ein lebendiges fluides Gebilde ohne Vereinsstatus, ohne Mitgliedsbeiträge, ohne Vorstand (der wissenschaftliche Ausschuss diskutiert und entscheidet zwar über viele Aktivitäten, ist aber kein gewählter Vorstand und sucht jederzeit Mitstreiterinnen! ), alles ehrenamtlich … mit einer wachsenden Mitgliedschaft, einer von der HTW und dem Berliner Chancengleichheitsprogramm finanzierten Geschäftsstelle, engagierten Koordinatorinnen und studentischen Mitarbeiterinnen. Und in dieser Struktur haben wir es geschafft, in 21 der 25 Jahre eine Jahrestagung durchzuführen (Liste der Themen der Tagungen im Anhang), jedes Jahr mindestens einen Newsletter zu erstellen und laufend Sammelmails zu versenden. Manchmal bekommen wir dafür Rückmeldungen: Mitglieder fragen, ob es denn keinen neuen Newsletter gibt (dabei stellt sich dann manchmal heraus, dass  der Geschäftsstelle keine aktuelle Email Adresse vorliegt, da Änderungen nicht gemeldet wurden), andere erkundigen sich nach den Plänen für die nächste Jahrestagung, wieder andere wollen von uns wissen, wie unsere Organisation  funktioniert,  wie unser wissenschaftliches Selbstverständnis ist, ob wir einen LOI für ein Forschungsprojekt unterzeichnen oder grundsätzlicher: ob wir Einfluss haben auf den wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs, die Theoriebildung, die Schwerpunkte von Forschung und Lehre etc.  – dieser zuletzt genannte Fragenkomplex: wie haben sich die Inhalte, Themen, Paradigmen in Forschung und Lehre in den vergangenen 25 Jahren entwickelt, soll Gegenstand unserer nächsten Tagung sein.

Wie sich unser Netzwerk entwickelt hat und wie es sich weiter entwickeln kann, ist Gegenstand dieses Briefs. Wie schon erwähnt, sind heute mehr als 460 Frauen (und einige wenige Männer) auf unserem Mail-Verteiler, Volkswirtinnen, Betriebswirtinnen, Politikwissenschaftlerinnen, Soziologinnen, beschäftigt oder engagiert in Universitäten und Hochschulen, Forschungsinstituten, Gewerkschaften, NGOs, Projekten der Frauenpolitik etc.  - ein bunter Haufen von Frauen, die an den feministischen Wirtschaftswissenschaften, an der Genderforschung oder einfach an der Analyse der Situation von Frauen und Männern in der Wirtschaft interessiert sind.

Von Anfang an war efas ein Netzwerk ohne Ausgrenzungen: ein gemeinsames wirtschaftswissenschaftliches Paradigma zu teilen, ist nicht erforderlich, jede ist willkommen, die ein Interesse an wissenschaftlichem Austausch, Diskussion, Erkenntnisgewinn zu Genderfragen in der Ökonomie hat und offen ist für die Argumente Anderer. Wir teilen das Anliegen, dass die Welt eine bessere wird, wenn Frauen und Männer in Wirtschaft und Gesellschaft gleichgestellt sind, und wie wir uns als Feministinnen verstehen, ist so vielfältig wie die Mitglieder selbst.  Wir wollen – da wir nach wie vor eine kleine Minderheit in unseren Disziplinen und Forschungsschwerpunkten sind – Studierende und Promovierende ermuntern und fördern (deswegen gibt es den Förderpreis seit 2007), Forschungsergebnisse teilen und verbreiten, Anregungen zur Lehre geben etc. Dies alles gelingt im Rahmen unserer Möglichkeiten ganz gut – und könnte noch besser werden!

Nach 25 Jahren wollen wir – der wissenschaftliche Ausschuss – daher ein paar Veränderungen vorschlagen, u.a. um die interessierten Mitglieder stärker aktiv einzubinden:

Jahrestagungen: Bisher entstehen die Themenvorschläge für die Jahrestagungen im Dialog zwischen den Ausschussmitgliedern – sieht man sich die Themen der vergangenen Jahre an, haben wir ein breites, immer aktuelles und relevantes Programm organisieren können mit Referentinnen weit über die Mitgliedschaft hinaus. Gleichwohl kommen – spätestens seit der Corona-Zeit – weniger Menschen zu unserer Tagung. Wir möchten deswegen die Mitgliedschaft um zweierlei bitten:

  1. Schlagt dem wissenschaftlichen Ausschuss bitte Themen und potentielle Referentinnen für Jahrestagungen vor – wir werden dazu am Anfang jeden Jahres einen Aufruf versenden und hoffen auf zahlreiche Vorschläge.
  2. Macht bitte unsere Tagungen besser bekannt – Programm und Informationen sind jeweils ab Oktober verfügbar – der Tagungstermin ist mehr oder weniger fix, meistens der erste Freitag im Dezember.

Forschungspreis: Der Preis ist ein wichtiges Instrument zur Würdigung von Genderthemen in Abschlussarbeiten etc. – er hat sich einerseits gut etabliert, könnte aber noch mehr Einreichungen vertragen. Daher wäre es wichtig, wenn vielstimmig dazu ermutigt würde, Bewerbungen einzureichen, anzusprechen wären dabei nicht nur die Betreuerinnen an den Hochschulen und Universitäten, sondern auch die Nachwuchswissenschaftlerinnen selbst, da Eigenbewerbungen möglich sind.

Newsletter: Auch den Newsletter würde der Input von mehr efas- Mitgliedern bereichern, denn auch hier gilt, dass er bisher stark durch die Ideen von nur einzelnen Mitgliedern geprägt ist. Wenn ihr Euch die Rubriken des Newsletters vergegenwärtigt (efas-Nachwuchsförderpreis, Einspruch, Für Lehre und Studium, Aus der Forschung, Steckbrief oder Wegbereiterinnen, efas News, Gender News,  Gender Studies,  Aktuelle Statistiken,  Publikationen,  Lehrbücher zu BWL, VWL, Politische Ökonomie und Geschlecht, interessante Links) so gibt es ein breites Spektrum für Meldungen, Artikel, Vorschläge, etc.. Die Redaktion liegt weiterhin beim wissenschaftlichen Ausschuss und der Geschäftstelle, die eine Auswahl treffen werden, sollte die Zahl der Beiträge den verfügbaren Platz sprengen.

SammelmaiI: Gerade in den Sammelmails können wir leicht und unkompliziert Beiträge versenden, die uns von Euch zugeschickt werden, seien es Hinweise auf Veranstaltungen, neue Veröffentlichungen, Stellenausschreibungen oder anderes, was die Community interessieren könnten – bitte beteiligt Euch rege!

Neue Formate: Die Aktivitäten von efas sind über die Jahre gewachsen, sie müssen aber nicht so bleiben wie bisher: Gibt es interessierte Promovendinnen oder Nachwuchswissenschaftlerinnen, die sich unter dem Dach von efas vernetzen wollen? Will jemand formelle oder informelle Treffen arrangieren zu einzelnen Themen oder Schwerpunkten jenseits der Jahrestagung? Möchte jemand gemeinsame Aktivitäten vorbereiten, wie zum Beispiel eine Stellungnahme zur Wirtschaftspolitik o.ä.? Ideen sind willkommen und Aktivitäten werden gerne aufgegriffen und unterstützt.

Auch der wissenschaftliche Ausschuss sucht immer neue Mitarbeitende. Er tagt online 4- bis 6-mal im Jahr, und wir freuen uns über neue Gesichter und neue Ideen. Interessierte bitte meldet Euch!

Das alles – und noch viel mehr – möchten wir mit Euch bei der nächsten Mitgliederversammlung im Anschluss an die Jahrestagung besprechen. Mit spontanen Meinungsäußerungen aller Art müsst Ihr aber nicht bis zum Dezember warten, jederzeit könnt Ihr uns anschreiben, anrufen oder ansprechen….

In diesem Sinn: auf weitere spannende Aktivitäten des Netzwerks – die Wirtschaftswissenschaften brauchen uns!

Der wissenschaftliche Ausschuss: Sünne Andresen, Miriam Beblo, Ulrike Knobloch, Camille Logeay, Friederike Maier, Renate Ortlieb, Notburga Ott, Karin Reichel, Christine Rudolf, Margit Schratzenstaller, Gesine Stephan https://efas.htw-berlin.de/index.php/ueber-efas/wissenschaftlicher-ausschuss/

Die efas Geschäftstelle: Josephine Schmidt  https://efas.htw-berlin.de/index.php/ueber-efas/geschaeftsstelle/

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Einladung zur efas Tagung

„25 Jahre efas: Stand und Perspektiven feministischer Ökonomie“

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Die 22. efas-Fachtagung findet am 6.12.2024 zwischen 9:30 – 18:30 Uhr im Raum A 238 am Campus Treskowallee an der HTW Berlin statt.

Im Zentrum der Tagung steht die Frage, wie Ansätze feministischer Ökonomie, die sich in den vergangenen 25 Jahre vielfältig entwickelt haben, den wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs, die Theoriebildung, die Schwerpunkte von Forschung und Lehre etc. beeinflusst haben. Wir wollen fragen und diskutieren, wie sich die Inhalte, Themen, Paradigmen in den vergangenen 25 Jahren entwickelt haben und ob es gelungen ist, Geschlechterforschung in den Wirtschaftswissenschaften zu etablieren.

Mit der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises 2023 an Claudia Goldin „for having advanced our understanding of women´s labour market outcomes”, so die Begründung der Jury in Stockholm, bekam die feministische Ökonomie internationale Sichtbarkeit. Das erste Mal in der Geschichte des Preises, der von der schwedischen Reichsbank seit 1969 verliehen wird, wurde eine Professorin allein geehrt (die beiden anderen Ökonominnen, Elinor Oström und Esther Duflo, teilten den Preis jeweils mit Männern) und zum ersten Mal wurde jemand geehrt, die die Geschlechterunterschiede in der Ökonomie und vor allem auf dem Arbeitsmarkt zum Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit gemacht hat.

Feministische Ökonomik, in BWL, VWL und der politischen Ökonomie disziplinär verankert, findet heute, anders als noch vor 25 Jahren, an vielen Orten statt: in der Lehre und Forschung an Universitäten und Hochschulen, in außeruniversitären Forschungseinrichtungen, in Vereinen wie zum Beispiel dem Verein für Socialpolitik. Es gibt Tagungen und wissenschaftliche Veranstaltungen neben unserer eigenen, bei denen die Ergebnisse ökonomischer Geschlechterforschung diskutiert werden. In wissenschaftlichen Publikationen, Lehrbüchern und Zeitschriften finden sich vielfältige Veröffentlichungen, die sich der feministischen Ökonomik zuordnen lassen. Darüber hinaus gibt es wissenschaftliche und politische Netzwerke, die sich ebenfalls mit Ökonomie und Geschlechterverhältnissen beschäftigen – kurzum: die Situation ist heute eine andere als vor 25 Jahren.

Aber ist sie auch besser? Ist es gelungen, zentrale Fragestellungen feministischer Ökonomie nachhaltig in der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion zu verankern? Wie haben sich die Diskurse in den Disziplinen VWL und BWL entwickelt? Ist es gelungen, die ökonomische Geschlechterforschung soweit zu entwickeln, dass sie z.B. über Professuren fest in den relevanten Institutionen wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder der Politikberatung verankert ist?  Oder sind die Wirtschaftswissenschaften ein Feld, in dem Frauen es besonders schwer haben, anerkannt zu werden? Wie weit konnten sich Frauen im wirtschaftswissenschaftlichen Berufsfeld etablieren? Welchen Einfluss haben hier die verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Netzwerke, wie kooperieren Wissenschaftlerinnen und wie können wir die Zusammenarbeit weiterentwickeln?

Diese Fragen wollen wir diskutieren, u.a. mit den Professorinnen Dorothea Schmidt (HWR Berlin), Renate Ortlieb (Universität Graz), Doris Weichselbaumer (Universität Linz), Judith Derndorfer (Arbeiterkammer Wien) sowie mit weiteren Expertinnen und Vertreter*innen feministisch-ökonomischer Netzwerke.

Ein weiterer Programmpunkt wird die Verleihung des Nachwuchsförderpreises von efas sein. Im Anschluss an die Tagung laden wir zur Mitgliederversammlung ein.


Wir freuen uns über ihre Anmeldung, die hier erfolgt.

Das detaillierte Programm finden sie ab dem 1.10.2024 auf unserer Homepage.

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