efas-Newsletter Nr. 20 erschienen

Auf den ersten Seiten führen unsere Preisträgerinnen Dr. Norma Burow und Tina Hundt in ihre ausgezeichneten Abschlussarbeiten ein. Danach beschäftigt sich Sabine Hark mit dem „Anti-Genderismus“-Diskurs und den aktuellen Infragestellungen der Gender Studies. Auf den restlichen Seiten berichten unter anderem Ulrike Spangenberg und Margit Schratzenstaller aus dem H2020-Projekt FairTax und Regina Frey und Katrin Lange von der Arbeit am Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Hier geht es zum Newsletter.

Bei Interesse senden wir Ihnen den Newsletter auch gerne postalisch zu.

Anmeldung für die 14. efas-Jahrestagung: Blickwechsel III

Hiermit möchten wir Sie recht herzlich zur 14. efas-Fachtagung am 1. und 2. Dezember 2016 einladen. Die Tagung findet an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin am Campus Treskowallee statt. Sie steht unter dem Titel:

„Blickwechsel III – Geschlechteraspekte in der wirtschaftswissenschaftlichen Lehre und Forschung“

An den beiden Tagen diskutieren Wissenschaftler_innen und Interessierte aktuelle Forschungsthemen und -projekte aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung in den Wirtschaftswissenschaften. So diskutieren wir unter anderem über neue Erkenntnisse zum Gender Pay Gap und informieren uns über aktuelle Forschungsergebnisse über den Zugang von Frauen zu Gremien wie beispielsweise Aufsichtsräten oder Gehaltsverhandlungskommissionen. Am Donnerstag wird darüber hinaus schwerpunktmäßig auf die Frage eingegangen, wie Geschlechteraspekte in die wirtschaftswissenschaftliche Lehre aufgenommen werden.

Als feierlicher Programmpunkt erwartet Sie die Verleihung des efas-Nachwuchsförderpreises 2016 in Erinnerung an Prof. Dr. Angela Fiedler für exzellente wirtschaftswissenschaftliche Abschlussarbeiten mit der Schwerpunktsetzung auf Frauen- und Geschlechterforschung.

Am Donnerstagabend findet ab ca. 19 Uhr ein optionales gemeinsames Abendessen im Restaurant „Gino“ in der Nähe des Tagungsortes statt. Wir bitten Sie darum, bei der Anmeldung eine kurze Rückmeldung darüber zu geben, ob Sie daran teilnehmen wollen. Bei vorheriger Ankündigung können Sie auch während der Tagung eine Kinderbetreuung nutzen. Wir bitten darum, dass Sie das Alter der Kinder bei der Anmeldung angeben.

Die Anmeldung ist bis zum 27. November per Mail an efas-netzwerk@htw-berlin.de möglich.

Das laufend aktualisierte Tagungsprogramm finden Sie hier.

Nachruf auf Gertraude Krell

Gertraude Krell, ehemals Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Personalpolitik an der Freien Universität Berlin und Gründungsmitglied von efas, ist Anfang diesen Jahres ihrem langjährigen Krebsleiden erlegen.

Aufgewachsen im hessischen Groß-Bieberau hat Gertraude Krell in den 1970er Jahren an der Freien Universität Berlin Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre studiert.

Nach Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Assistentin an der Universität Oldenburg nahm sie im Jahr 1991 den Ruf an die Freie Universität Berlin an. Zu ihrem wichtigsten Forschungsschwerpunkt zählte das Thema Gender und Diversity. So verfasste sie zum Beispiel ihre Dissertation über „Das Bild der Frau in der Arbeitswissenschaft“ (1984), und sie war (Mit-)Herausgeberin der Bände „Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart“ (1993), „Personalpolitik aus der Sicht von Frauen – Frauen aus der Sicht der Personalpolitik“ (1993) und „Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies“ (2005). Für ihr Groß-Projekt und Standardwerk „Chancengleichheit durch Personalpolitik“ wurde sie im Jahr 2003 mit dem Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin ausgezeichnet.

Gertraude Krell hat nicht nur maßgeblich zur Etablierung von Gender und Diversity als Forschungsgebiet in der Betriebswirtschaftslehre beigetragen, sondern sie hatte stets engen Kontakt mit einer Vielzahl von gleichstellungspolitischen Praktiker_innen in Betrieben, öffentlichen Institutionen, Gewerkschaften und der Politik. In der efas-AG war sie noch im vergangenen Jahr aktiv. Dort hat sie sich wie keine andere stets sowohl für den Zusammenhalt der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen „im Dienste“ der Chancengleichheit von Frauen und Männern eingesetzt wie auch die Theorien und Perspektiven der einzelnen Disziplinen kritisch reflektiert. Die spezielle Mischung aus ihrem geschlechterpolitischen Kampfgeist und ihrem unbeirrbaren Kritikvermögen wird uns fehlen.

Renate Ortlieb, Karl-Franzens-Universität Graz