Die 19. efas-Jahrestagung findet komplett ONLINE statt

 

Die 19.efas-Jahrestagung am 03.12.2021 mit dem Titel „Wirtschaftspolitik nach Covid-19 – Die Geschlechterperspektive“, muss dieses Jahr komplett ONLINE stattfinden.

Die Covid-19 Pandemieentwicklung verbietet es uns leider eine Teilnahme vor Ort durch eine hybride Tagungsorganisation zu ermöglichen. Wir bedauern dies und bitten um Ihr Verständnis, falls sie geplant hatten vor Ort an der Tagung teilzunehmen.

Wir freuen uns dennoch sehr auf die Tagungsbeiträge und den Austausch mit Ihnen. Bitte melden Sie sich weiterhin unter efas-netzwerk@htw-berlin.de an, wenn Sie online an der Tagung teilnehmen wollen.

Die Zugangsdaten und weiteren Hinweise zur online Teilnahme erhalten Sie dann einige Tage vor der Veranstaltung per Mail.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Das efas-Ökonominnen Netzwerk

 

Programmankündigung der 19. efas-Fachtagung

Das efas-Netzwerk freut sich Ihnen das Programm der 19. efas-Fachtagung vorstellen zu können.

Unter dem Titel: „Wirtschaftspolitik nach Covid-19: die Geschlechterperspektive“ wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen es hätte, wenn Gender ein fester Bestandteil von wirtschaftspolitischen Strategien wäre. Wie geht die Wirtschaftspolitik nach Covid-19 weiter? Welche Ansatzpunkte gibt es für eine geschlechtergerechte Transformation? Wie muss eine zukünftige Familienpolitik gestaltet werden? Welche nachhaltigen geschlechtsspezifischen Auswirkungen hat die Covid-19 Pandemie auf den Arbeitsmarkt?

Das detaillierte Tagungsprogramm finden Sie hier.

Die Fachtagung findet online via Zoom statt.

Falls Sie an der Fachtagung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis zum 29. November unter efas-netzwerk@htw-berlin.de an. Sie erhalten dann die Zugangsdaten und letzen Informationen einige Tage vor der Veranstaltung.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Das efas-Ökonominnen Netzwerk

Nachruf auf Margareta Kreimer

Margareta Kreimer, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Karl Franzens-Universität Graz, ist im Juli 2021 an ihrem langjährigem Krebsleiden verstorben.

Aufgewachsen als Tochter einer Arbeiterfamilie am Land konnte Grete die Chancen der Bildungsexpansion nutzen und ihr Interesse für gesellschafts- und sozialpolitische Fragestellungen als Forschende und Lehrende umsetzen. Schon in ihrer Dissertation und ihrer Habilitation hat sich Margareta Kreimer mit den geschlechtsspezifischen Spaltungen am Arbeitsmarkt beschäftigt (Arbeitsteilung als Diskriminierungsmechanismus, 1999; Ökonomie der Geschlechterdifferenz. Zur Persistenz des Gender Gap, 2009). Die Verknüpfung von Erwerbsarbeit, Familienarbeit und Sozialpolitik hat sie in weiteren Publikationen mit sozialpolitischen Änderungen (Paradigmenwechsel in der Familienpolitik, 2011 mit Richard Sturn und Rudolf Dujmovits) und neueren Aspekten wie Intersektionalität (Auswirkungen von mehrfachen Diskriminierungen auf Berufsbiografien, 2014 mit Simone Philipp, Isabella Meier und Klaus Starl), Digitalisierung (Geschlechtersegregation im Kontext des Berufsbildungssystems und sich verändernder Arbeitswelten, 2019 mit Andrea Leitner und Mila Jonjic) oder Migration und  Mobilität (Intergenerational transmission of economic success in Austria with a focus on migration and gender, 2020 mit Daniel Reiter und Mario Thomas Palz) verknüpft. Ein zentraler Schwerpunkt war der Bereich der Care-Arbeit, als Erwerbsarbeit und im Privatbereich (Sauber, satt und still. Die Konzeption und Organisation von Pflege- und Betreuungsarbeit in Österreich (2012 mit Meier Isabella). Bis kurz vor ihrem Tod hat sie an Publikationen gearbeitet, um so lange wie möglich das zu tun, was ihr Freude gemacht hat.

Margareta Kreimer hat als Gründungsmitglied zum Aufbau des österreichischen Netzwerks feministischer Ökonom:innen beigetragen, sich in nationalen und internationalen Netzwerken wie ESPAnet (european Network for Social Policy Analysis) oder eben dem Ökonominnennetzwerk efas engagiert. Bei der efas-Jahrestagung 2020 hat sie zuletzt mit Barbara Hönig einen Beitrag über sozioökonomische Effekte der COVID-19-Pandemie im Vergleich von Care-Arbeit und Wissenschaft eingebracht. Als gefragte Vortragende und Trägerin des Käthe Leichter-Staatspreises für Frauen- und Geschlechterforschung hat sie viel Anerkennung für ihre Forschung gefunden. Von der Volkswirtschaftslehre wünschte sie sich oft mehr Interesse an feministischen Themenstellungen.

Publikationstitel wie Die Angehörigen wissen am besten was gut ist. Konzeptionen von Pflegebedürftigkeit und Pflegearbeit in der österreichischen Pflegepolitik (2012 mit Isabella Maier) oder Free to choose, free to lose: Macht, Diskriminierung und die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern (2018) vermitteln ihre dabei verfolgte Zielsetzung: feministisch- ökonomische Theorie mit alltagsweltlichen Beobachtungen und Erfahrungen in Verbindung zu bringen, damit Ungleichheitsmechanismen zu erklären und für politische Veränderungen zu arbeiten. Als Koordinationsbeauftragte hat sie im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Universität Graz mitgewirkt, um Gleichstellung an der Universität zu fördern und strukturell zu verankern. Die Stärke von Margareta Kreimer war die Vermittlung komplexer Sachverhalte in verständlicher Art und Weise. Davon haben nicht nur ihre Studierenden profitiert, sondern sie hat dies auch in privaten Diskussionen eingebracht, leidenschaftlich und ohne Kompromisse ihre Ideen vertreten. Dies zeigt sich auch in Gretes zwei wunderbaren Töchtern, die diese gesellschaftskritische Sicht weiterbetreiben.

Es waren durchaus traditionelle Genderfragen, die Margareta Kreimer immer wieder mit neuen Facetten zur Diskussion gestellt hat, um mit dem wiederholten Aufzeigen von Ungleichheiten kleine Schritte in Richtung Gleichstellung zu bewirken. Dabei hat sie nicht nur gesellschaftliche und politische Umstände hinterfragt, sondern auch wie sehr wir selbst immer wieder in Genderfallen tappen. Das tat sie analytisch, persönlich und oft auch humorvoll. Margareta Kreimer hat uns viele lesenswerte Publikationen hinterlassen, die die Persistenzen von Gender Gaps offenlegen, aber auch Lösungsansätze für mehr Gleichstellung bieten.

Andrea Leitner, Institut für höhere Studien, Wien