2. Fachtagung von efas vom 23. bis 24. November 2001 in Berlin
Thema: Kinder – Reichtum ? Demographischer Wandel und Geschlechterverhältnis – Anforderungen an Politik und Wirtschaft
In den kommenden Jahrzehnten wird die Bevölkerung hierzulande infolge des Geburtenrückganges und nachlassender Zuwanderung dramatisch schrumpfen und somit auch die Anzahl der Erwerbstätigen rapide abnehmen. Dieser Zusammenhang ist bekannt, das gesellschaftliche Szenario ist absehbar und wird vor allem unter dem Blickwinkel der Finanzierbarkeit sozialer Sicherung diskutiert – was zwangsläufig Reformbestrebungen nach sich zieht. Die politischen Maßnahmen und Ideen zur Förderung des Arbeitsangebotes tangieren in besonderer Weise gerade auch die Ausgestaltung des Geschlechterverhältnisses im Spektrum zwischen Status quo oder Neuordnung. In der Familienpolitik etwa hat sich erwiesen, dass die Förderung der Versorgerehe eher Geburten verhindert als die Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben fördert. Die Stellung weiblicher Arbeitskräfte in der betrieblichen Praxis wird auf der Tagung ebenso kritisch hinterfragt werden wie u.a. folgende Zusammenhänge: Sind Migrationspolitik und Paradigmenwechsel in Richtung Zwei-Verdiener-Modell alternative oder komplementäre Strategien zur Förderung des Erwerbspersonenpotentials? Bedeutet dessen Verknappung gar einen automatischen Schub nach vorn für die Gleichstellung der Geschlechter oder bedarf es dazu fördernder Regularien?
Beiträge
Prof. Dr. Ulla Knapp
Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg
Demographischer Wandel, Migration und Geschlechterverhältnis
Dr. Sonya Schneider
Wuppertal
Geburtenkontrolle als Allheilmittel? – Absichten von Bevölkerungspolitik –
Mag. Doris Weichselbaumer
Universität Linz
Wirkungen sexueller Orientierung auf dem Arbeitsmarkt
Dr. Miriam Beblo
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim
Lohneinbußen nach Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitphasen
Dr. Rosemarie Kay
Institut für Mittelstandsforschung Bonn
Demographischer Wandel – ein Hebel zur Durchsetzung von Chancengleichheit von Frauen und Männern in Unternehmen –
Prof. Dr. Gertraude Krell
Freie Universität Berlin
Geschlechterbezogene Themen in der Personallehre und -forschung – Ergebnisse einer Befragung –
Traudel Klitzke
Leiterin der Frauenförderung der Volkswagen AG
Plädoyer für ein Gleichstellungsgesetz – Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis –
Forum 1:
Geschlechtsspezifische Aspekte in der Lehre
Forum 2:
Kurzpräsentationen von (laufenden oder abgeschlossenen) Forschungsprojekten
Ausgewählte Beiträge der Tagungen von 2000 und 2001 sind in GENDER MATTERS erschienen.