Der 27. efas-Newsletter ist erschienen und nun hier herunterzuladen.
Auf den ersten Seiten präsentieren die efas-Preisträgerinnen Pauline Kohlhaase und Elizaveta Kuznetsova ihre Abschlussarbeiten mit einem kurzen Artikel. Prof. Dr. Friederike Maier würdigt unter der Rubrik „Wegbereiter*innen der ökonomischen Geschlechterforschung“ die Ökonomin Claudia Goldin, die 2023 den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat. In der Rubrik „aus der Forschung“ präsentiert Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink neue Überlegungen zu akademischer Sorgearbeit. Mit den beiden Artikeln „Kürzt das Ehegattensplitting statt das Elterngeld!“ von Prof. Dr. Katharina Wrohlich und „Die falsche Angst vor einer Retraditionalisierung“ von Lena Böllinger werden gleich zwei „Einsprüche“ zu aktuellen Themen der ökonomischen Geschlechterforschung erhoben. 2023 war auch das Todesjahr der feministischen Aktivistin und Geschlechterforscherin Maria Mies, an deren Person und Lebenswerk Andrea Baier mit einem persönlichen Artikel erinnert.
Wir bedanken uns bei allen Autor*innen und wünschen eine gute Lektüre!
Am 1. Dezember 2023 findet die Jahrestagung des efas (economy, feminism and science) Netzwerks am Campus Treskowallee statt. Die Tagung steht unter dem Titel: „(K)eine Frage der Ökonomie? Gesundheits- und Pflegearbeit aus feministischer Perspektive“.
Sie versammelt Vorträge im Spannungsfeld von Gesundheit, Ökonomie und Geschlecht. Es werden u.a. care-ethische Theorien und alternative Praktiken im Bereich der Pflege- und Gesundheitsökonomie mit einer feministischen Ausrichtung vorgestellt, aktuelle pflegepolitische Rahmenbedingungen analysiert und die Frage nach einer gerechten Verantwortungsverteilung im Bereich der häuslichen Pflege gestellt. Mehr Infos finden Sie im ausführlichen Tagungsprogramm. Sie können sich über diesen Link zur Tagung anmelden:
Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit im Gesundheitssystem: Feministische Analysen und Zukunftsperspektiven
am 1. Dezember 2023 an der HTW Berlin
Das Ökonominnen-Netzwerk efas lädt dazu ein, Vortragsideen mit einer Ausrichtung auf ökonomische Geschlechterforschung für die 21. efas-Fachtagung 2023 einzureichen, die sich im Spannungsfeld von Gesundheit, Arbeit und Geschlecht bewegen. Wir freuen uns über Beiträge aus abgeschlossenen wie auch aus laufenden Projekte in den unterschiedlichen Stadien des Forschungsprozesses.
Im Zentrum der diesjährigen efas-Fachtagung steht die Frage nach einer gerechten und nachhaltigen Verteilung von Ressourcen im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Covid-19 Pandemie ist das jüngste Beispiel dafür, dass in einer Krise sehr viele Ressourcen mobilisierbar sind, diese Ressourcen aber ungleich verteilt sind oder nicht nachhaltig eingesetzt werden. Die Arbeitsbelastung, das Versorgungsniveau und die Bezahlung innerhalb und durch das Gesundheitssystem sind von Ungleichheiten durchzogen.
Welche wissenschaftlichen Studien und Erkenntnisse der pluralen feministischen Ökonomie können für eine gerechtere und zukunftsfähige Ausgestaltung des Gesundheitssystems herangezogen werden? Wie müssten die Gouvernancestrukturen und die Finanzierungsmodelle verändert werden? Welche ökonomischen Dynamiken wirken im Gesundheitssektor und müssten durch politische Maßnahmen verändert werden, um eine bessere Verteilungsgerechtigkeit herzustellen, die sozial nachhaltig ist? Wie sind die Krankenhausreform und die Pflegereform aus gesundheitsökonomischer Sicht zu bewerten?
Die Covid-19 Pandemie hat auch gezeigt, auf welchen unterschiedlichen Ebenen sich eine ungleiche Verteilung von Ressourcen innerhalb des Gesundheitssystems auf die Geschlechterverhältnisse auswirkt: Krankenhäuser, Pflegeinrichtungen und Pflegekräfte waren an der Belastungsgrenze. Dies haben Kranke und Pflegebedürftige genauso zu spüren bekommen wie diejenigen Menschen, die unbezahlte Sorgearbeit in familiären, ehrenamtlichen und freundschaftlichen Beziehungen leisten und in vielen Fällen die Lücken des Care-Systems füllen. Sowohl für die Auslagerung von Care-Arbeit in den unbezahlten Bereich, als auch für die Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor müssen zukunftsfähige Lösungen gefunden werden. Aus feministischer Sicht stellt sich die Frage, wie gesellschaftlich notwendige (Sorge-) Arbeit gerecht(er) bezahlt und organisiert werden könnte.
Wie können der Comparable Worth Index, Modelle zur Realisierung von Entgeltgerechtigkeit, aber auch geschlechtergerechte Tarifpolitik sowie die verschiedenen Bündnisse aus gewerkschaftlichen Krankenhausbewegungen und Zivilgesellschaft zu einer bedarfsgerechten und gemeinwohlorientierten Finanzierung und einer (geschlechter)gerechteren Bewertung von (Sorge-) Arbeit beitragen? Welche Schlüsse lassen sich aus den Arbeitskämpfen und den politischen Auseinandersetzungen im Gesundheits- und Pflegesektor ziehen? Welchen Einfluss können die Analysen und Erkenntnisse der feministischen Ökonomie zum Wert von bezahlter und unbezahlter Sorgearbeit auf die politische Ausgestaltung von geschlechtergerechten Arbeitsverhältnissen im Gesundheitsbereich nehmen? Welche feministischen Perspektiven gibt es, die zu sowohl zu einer besseren Versorgungslage, als auch zu besseren Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem führen könnten?
Wir bitten alle Interessierten bis spätestens 15. September 2023 Vorschläge für Beiträge innerhalb dieser Themengebiete via Email an die efas-Geschäftsstelle einzureichen (max. eine Seite als pdf-Datei).
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