Veröffentlichung des 28. efas Newsletter

Der 28. efas Newsletter ist erschienen!

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens von efas thematisiert der 28. efas-Newsletter aktuelle und vergangene Errungenschaften feministisch-ökonomischer Netzwerke, sowie ihrer Wirkung und Verankerung in den Wirtschaftswissenschaften und der Gesellschaft.

Sünne Andresen und Ulrike Knobloch berichten die ersten Ergebnisse ihrer Fragebogen-Aktion, in der sie 22 Netzwerke, die auf unterschiedliche Weise die Geschlechterperspektive in den wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen stärken befragt haben

Ein Gutachten des Wissenschaftsrats mit Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland, zeigt, dass die Verankerung von feministischer Ökonomie in Forschung und Lehre bisher relativ begrenzt ist. Deutlich wird im Gutachten, dass die Aktivitäten von efas zur Geschlechterforschung sichtbar sind und wahrgenommen werden, resümiert Friederike Maier

Als Wegbereiterin der ökonomischen Geschlechterforschung wird in diesem Newsletter Elisabeth Stiefel porträtiert: In einem Drei-Generationen-Gespräch kritisiert sie eine auf Wachstum und Konsum ausgelegte Ökonomie und einen verengten Haushaltsbegriff. Sie plädiert für mehr Vernetzung zwischen der akademischen Debatte rund um feministische Ökonomie und ihrer politischen Aushandlung.

In den Rubriken „Publikationen“, „Aus der Forschung“ und „Aktuelle Statistiken“ gibt der 28. efas-Newsletter einen Überblick zu neuen Forschungsprojekten von efas Mitgliedern: u.a. stellen Christine Rudolf und Verena Löffler ihre aktuellen Berechnungen zum Wert der unbezahlten Arbeit in Deutschland über die Jahre 2012 bis 2021 vor. Aysel Yollu-Tok und Hanna Völkle formulieren Grundzüge einer feministischen Wirtschaftspolitik.  Friederike Maier empfiehlt zwei Schwerpunkthefte der Zeitschriften Kurswechsel (Feministische Ökonomie – progressive Krisen-Antworten) und PROKLA (Feministische Ökonomiekritik) zu Stand und Perspektiven feministischer Ökonomiekritik, zudem gibt es Hinweise zu interessanten Daten und Statistiken.

Sie finden außerdem Berichte von Tagungen zu feministischer Ökonomie: Ulrike Knobloch berichtet von der International Association for Feminist Economics (IAFFE) Konferenz 2024 in Rom und Rosa Weaver von der efas-Jahrestagung 2023.

Zum Abschluss stellt Julia Radlherr, die efas-Preisträgerin 2023, Ergebnisse ihrer Masterarbeit zu den Erfahrungen von pflegenden Angehörigen in zwei Anstellungsmodellen zur Formalisierung informeller Pflegearbeit im österreichischen Kontext vor.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche und spannende Lektüre!

Programm der 22. efas-Fachtagung: „25 Jahre efas: Stand und Perspektiven feministischer Ökonomie“

Die 22. efas-Fachtagung findet am 6.12.2024 zwischen 9:30-18:30 Uhr und im Raum A 238 am Campus Treskowallee an der HTW Berlin statt.

Im Zentrum der Tagung steht die Frage, wie Ansätze feministischer Ökonomie, die sich in den vergangenen 25 Jahre vielfältig entwickelt haben, den wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs, die Theoriebildung, die Schwerpunkte von Forschung und Lehre etc. beeinflusst haben. Wir wollen fragen und diskutieren, wie sich die Inhalte, Themen, Paradigmen in den vergangenen 25 Jahren entwickelt haben und ob es gelungen ist, Geschlechterforschung in den Wirtschaftswissenschaften zu etablieren. Das vorläufige Tagungsprogramm können Sie hier herunterladen.

Wir laden alle efas-Mitglieder und Interessierte ein, sich diesen Termin vorzumerken und freuen uns schon sehr auf die Veranstaltung. Anmelden können Sie sich hier.

Save the Date: efas Jahrestagung 2024

„25 Jahre efas: Stand und Perspektiven feministischer Ökonomie“

Die 22. efas-Fachtagung findet am 6.12.2024 zwischen 9:30-18:30 Uhr und im Raum A 238 am Campus Treskowallee an der HTW Berlin statt.
Wir laden alle efas-Mitglieder und Interessierte ein, sich diesen Termin bis zur Veröffentlichung des spannenden Programms vorzumerken und freuen uns schon sehr auf die Veranstaltung.
Die Anmeldung erfolgt hier.

Im Zentrum der Tagung steht die Frage, wie Ansätze feministischer Ökonomie, die sich in den vergangenen 25 Jahre vielfältig entwickelt haben, den wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs, die Theoriebildung, die Schwerpunkte von Forschung und Lehre etc. beeinflusst haben. Wir wollen fragen und diskutieren, wie sich die Inhalte, Themen, Paradigmen in den vergangenen 25 Jahren entwickelt haben und ob es gelungen ist, Geschlechterforschung in den Wirtschaftswissenschaften zu etablieren.

Mit der Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises 2023 an Claudia Goldin „for having advanced our understanding of women´s labour market outcomes”, so die Begründung der Jury in Stockholm, bekam die feministische Ökonomie internationale Sichtbarkeit. Das erste Mal in der Geschichte des Preises, der von der schwedischen Reichsbank seit 1969 verliehen wird, wurde eine Professorin allein geehrt (die beiden anderen Ökonominnen, Elinor Oström und Esther Duflo, teilten den Preis jeweils mit Männern) und zum ersten Mal wurde jemand geehrt, die die Geschlechterunterschiede in der Ökonomie und vor allem auf dem Arbeitsmarkt zum Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit gemacht hat.

Feministische Ökonomik, in BWL, VWL und der politischen Ökonomie disziplinär verankert, findet heute, anders als noch vor 25 Jahren, an vielen Orten statt: in der Lehre und Forschung an Universitäten und Hochschulen, in außeruniversitären Forschungseinrichtungen, in Vereinen wie zum Beispiel dem Verein für Socialpolitik. Es gibt Tagungen und wissenschaftliche Veranstaltungen neben unserer eigenen, bei denen die Ergebnisse ökonomischer Geschlechterforschung diskutiert werden. In wissenschaftlichen Publikationen, Lehrbüchern und Zeitschriften finden sich vielfältige Veröffentlichungen, die sich der feministischen Ökonomik zuordnen lassen. Darüber hinaus gibt es wissenschaftliche und politische Netzwerke, die sich ebenfalls mit Ökonomie und Geschlechterverhältnissen beschäftigen – kurzum: die Situation ist heute eine andere als vor 25 Jahren.

Aber ist sie auch besser? Ist es gelungen, zentrale Fragestellungen feministischer Ökonomie nachhaltig in der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion zu verankern? Wie haben sich die Diskurse in den Disziplinen VWL und BWL entwickelt? Ist es gelungen, die ökonomische Geschlechterforschung soweit zu entwickeln, dass sie z.B. über Professuren fest in den relevanten Institutionen wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder der Politikberatung verankert ist? Oder sind die Wirtschaftswissenschaften ein Feld, in dem Frauen es besonders schwer haben, anerkannt zu werden? Wie weit konnten sich Frauen im wirtschaftswissenschaftlichen Berufsfeld etablieren? Welchen Einfluss haben hier die verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Netzwerke, wie kooperieren Wissenschaftlerinnen und wie können wir die Zusammenarbeit weiterentwickeln?

Diese Fragen wollen wir diskutieren, u.a. mit den Professorinnen Dorothea Schmidt (HWR Berlin), Renate Ortlieb (Universität Graz), Doris Weichselbaumer (Universität Linz), Judith Derndorfer (Arbeiterkammer Wien) sowie mit weiteren Expertinnen und Vertreter*innen feministisch-ökonomischer Netzwerke.

Ein weiterer Programmpunkt wird die Verleihung des Nachwuchsförderpreises von efas sein. Im Anschluss an die Tagung laden wir zur Mitgliederversammlung ein.

Das detaillierte Programm finden sie ab dem 1.10.2024 auf unserer Homepage.